Das ist einer der schwierigsten Prozesse. Denn unser Ego und unser Selbstschutz wollen die Perfekten sein.. wollen sich keine Blöße geben und Fehler eingestehen.. aus einer tiefsitzenden Angst, dann nicht mehr geliebt zu werden.
Denn in unserer Gesellschaft ist Fehler machen noch immer so sehr mit dem Gefühl vom Scham verknüpft – einem der gruseligsten Gefühle auf unserer Emotions-Palette. Wenn es dir plötzlich ganz heiß und kalt wird vor Scham und du dir wünscht jemand würde dir mit einer gewaltigen Bratpfanne eine überziehen damit du von deinen quälenden Gedanken erlöst wirst. Gleichzeitig schmiedest du erste Pläne für deinen sofortigen Umzug in ein anderes Land – oder besser noch – einen anderen Planeten - und einen umfassenden Identitätswechsel.
Die Sozial-Forscherin und Autorin Brené Brown beschäftigt sich in ihrer Forschung intentiv mit dem Gefühl des Schams und was für weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen er hat. Dafür muss man nur in die Politik schauen, dir mir oft wie ein einziges, gegenseitiges Beschämen und Beschuldigen und andererseits Verteidigen und Verhüllen vorkommt. Doch dabei kommt meisten sehr wenig raus.
Am meisten Fortschritt können wir menschlich und auch als Gesellschaft damit machen, wenn wir in uns selbst und in unserem Umfeld dafür sorgen, das Fehler machen in Ordnung ist und ein wertvoller und wichtiger Teil eines Lernprozesses ist. Nur wenn wir liebevolle Wege finden mit Schamgefühl und Fehlern in unserem Leben umzugehen können wir ganz wir Selbst sein.
Wie oft hat dich deine Angst vor Fehlern oder vor Scham schon davon abgehalten etwas Neues auszuprobieren? Vielleicht eine kreative Ausdrucksform die du schon immer ausprobieren wolltest oder den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen?